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21.11.2024

Den Überschwemmungs- und Hochwasserschutz fest im Blick

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung informiert über laufende Maßnahme und die Entwicklung Hann. Mündens zu einer Schwammstadt

21.11.2024

Die Starkregenereignisse in diesem Jahr dürften vielen Bürgerinnen und Bürgern als negatives Erlebnis in Erinnerung geblieben sein. Diesbezüglich nutzt der Eigenbetrieb Stadtentwässerung die Gelegenheit, um über aktuelle Maßnahmen zu berichten, die auf den laufenden Neubau eines Regenrückhaltebeckens im Ortsteil Oberode, aber auch auf die Optimierung bereits bestehender Anlagen abzielen.

Seit Anfang Oktober rollen die Bagger in Oberode zwischen der unteren Dorfstraße und dem Flussufer der Werra und bewegen Erdmassen. Geschaffen wird dabei ein Regenrückhaltebecken, dass vom Landkreis Göttingen im Zuge des Neubaugebiets Entenloch gefordert wurde. Es dient dem Hochwasserschutz: Bei Starkregen wird das Wasser, welches aus der Ortslage und dem Neubaugebiet kommt, im Regenrückhaltbecken abgebremst, um dabei den in dieser Situation ansteigenden Flusspegel der Werra zu entlasten. Das Speichervolumen beträgt 440 Kubikmeter und verfügt zusätzlich über eine Dauereinstauzone. In dieser sogenannten Dauereinstauzone wird einströmendes Wasser bei moderaten Regenereignissen dauerhaft gespeichert und anschließend wieder durch Verdunstung abgegeben. Ein Teil des eingestauten Wasser dagegen versickert, denn das Regenrückhaltebecken wurde bewusst nicht abgedichtet. Bei Starkregen wird ein etwa 40 Zentimeter hoher Damm, der die Anlage teilt, überspült. Das Wasser verteilt sich bei einem Überlauf im gesamten Becken und wird gedrosselt über den angrenzenden Graben in die Werra abgegeben.

„Mit der Nutzung der Dauereinstauzone kommen wir der vom Stadtrat beschlossenen Entscheidung nach, Regenwasser möglichst lange und kontrolliert in Stadt und Ortsteilen zu halten. Hann. Münden soll sich somit in Hinblick auf die sich wandelnden Klimaverhältnisse mehr und mehr zu einer „Schwammstadt“ entwickeln“, teilt Joachim Spiegler, Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung, mit. Für den Bau des Regenrückhaltebeckens in Oberode sind Kosten in Höhe von 220.000 Euro eingeplant. Die Arbeiten sollen im Dezember 2024 abgeschlossen sein, die Bepflanzung der Anlage im Frühjahr 2025 erfolgen.

Mit Fertigstellung des neuen Regenrückhaltebeckens in Oberode steigt deren Anzahl in der Kernstadt und den Ortsteilen auf zehn. Derzeit finden Arbeiten in zwei weiteren Anlagen statt. Am Wittenborn werden im 1.500 Kubikmeter großen Regenrückhaltebecken Unterhaltungsarbeiten durchgeführt und gleichzeitig das Volumen um rund 100 Kubikmeter vergrößert: „Aus Verkehrssicherungsgründen flachen wir einen Teil des Randbereichs ab. Um das Volumen dennoch erhöhen zu können, vergrößern wir die Anlage auf der uns zur Verfügung stehenden Fläche aus“, informiert Joachim Spiegler.

Weitere Maßnahmen werden am Thielebach in der Gemarkung Gimte in nächster Nähe zum Unternehmen „Nordfrost“ vorgenommen. Das dort vorhandene Regenrückhaltebecken mit einer Größe von 3.400 Kubikmetern wird optimiert. Das bedeutet, dass der Bewuchs entfernt und mit der Vertiefung des Beckens um etwa 30 Zentimeter das Gesamtvolumen um weitere 200 Kubikmeter erhöht wird. In der Anlage wird zudem ebenfalls eine Dauereinstauzone installiert. Die beiden genannten Maßnahmen sollen noch im November abgeschlossen werden, die Kosten aus Unterhaltungsmitteln des Eigenbetriebs gedeckt.

Neben dem Überschwemmungs- und Hochwasserschutz sieht Joachim Spiegler in den Regenrückhaltebecken aber auch einige weitere Vorteile: „Zweifelsohne haben die Anlagen aufgrund ihrer naturbelassenen Bauweise einen gewissen Naherholungswert. Zudem verbessern sie nicht nur das Mikroklima vor Ort, sondern bieten Lebensraum auch für viele Lebewesen, die sich vorwiegend in Wassernähe aufhalten. Das ist auch ein Grund, warum wir nach und nach unsere Anlagen mit Dauereinstauzonen ausstatten, in dem wir die Flächen mit kleinen Dämmen separieren und Regenwasser möglichst lange speichern. Damit folgen wir u.a. dem Wunsch der Politik, Hann. Münden zu einer Schwammstadt zu entwickeln.“

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden
Quelle: Eigenbetrieb Stadtentwässerung

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