Glückwünsche zum 512. Geburtstag

30.08.2022

Die Stadtführergilde, vertreten von Marie Anne Langefeld und Sabine Lohmann, sowie die neue Gleichstellungsbeauftrage Melissa Castillo, luden in diesem Jahr zu einer Stadtführung der besonderen Art ein. Anlass war der 512. Geburtstag der Herzogin Elisabeth. Ein fantastischer Anlass, um den frauenORT Hann. Münden neu kennenzulernen.

Die Stadtführerin Sabine Lohmann verkörperte an diesem Tag lebhaft die Herzogin Elisabeth und zeigte den Teilnehmenden in historischem Gewand die wichtigsten Wirkungsstätten der Herzogin. Die Anzahl der Teilnehmenden musste auf 25 Personen begrenzt werden, da zur Führung u.a. das Begehen des Gemaches zum Weißen Ross gehörte. Ein historischer Raum, der natürlich geschützt werden muss. Dennoch gab es dort die Möglichkeit einen historischen Tanz – den Rondo – zu erlernen.

Startpunkt der Stadtführung war das historische Rathaus. Und pünktlich um 15 Uhr begann dort das Glockenspiel des Dr. Eisenbart – einer weiteren wichtigen historischen Persönlichkeit Hann. Mündens. Und schon hier wurde deutlich, warum das Erinnern an Herzogin Elisabeths Wirken so wichtig ist: die Geschichte ist noch immer überwiegend von männlichen Charakteren geprägt. Umso interessanter die einführenden Worte der neuen Gleichstellungsbeauftragten: „Hann. Münden ist seit 2011 einer von bisher 47 sogenannten frauenORTEN. Das heißt, dass 47 Standorte in Niedersachsen an historisch wichtige Frauen erinnern und ihr Wirken würdigen. Denn das wurde im Laufe der Geschichtsschreibung von den männlichen Autoren gerne verdrängt“, so Melissa Castillo.

Bürgermeister Tobias Dannenberg, schloss sich mit seinen Worten der Wichtigkeit der Würdigung Elisabeths an. Frau Lohmann als Elisabeth, konnte diesem anschließend das Versprechen entlocken, zu Herzogin Elisabeths nächstem Geburtstag die Artikel einer historischen Einkaufsliste mitzubringen.

In der Rolle der Herzogin führte Sabine Lohmann die Interessierten vom historischen Rathaus weiter zu bewegenden Orten. Unter anderem in die St. Blasius Kirche, in der Elisabeths reformatorischem Wirken gehuldigt wurde. „Als einzig bekannte Frau des 16. Jahrhunderts reformierte sie 1542 ihr Fürstentum, bzw. das Fürstentum das sie zu dieser Zeit für ihren minderjährigen Sohn verwaltete“, so Lohmann.

Und dennoch wurde der Herzogin Elisabeth erst 2021, mit einer Holzstatue des Künstlers Martin Schaub, ein Denkmal gesetzt. Diese Statue wurde vom Künstler persönlich, zum Abschluss der Stadtführung, in neuem Anstrich vorgestellt. „Das Kleid der Elisabeth wird nächste Woche wieder einfarbig rot“, so Schaub, dem das goldenen Muster auf dem Kleid der Herzogin selbst doch nicht gefällt. Dank Marie Anne Langefeld von der Stadtführergilde, geschah die Vorstellung der neu bemalten Statue in schönem Ambiente vor dem Rittersaal des Welfenschlosses. Mit einem Glas Sekt oder Saft wurde hier abschließend auf Herzogin Elisabeth angestoßen, aber auch auf alle engagierten Frauen - und Männer - der Gegenwart, die diesen historischen Geburtstag so greifbar und besonders machten.

„Ich bedanke mich herzlichst bei Frau Lohmann und Frau Langefeld von der Stadtführergilde, die in historischer Kleidung der Feier ganz besonderen Charme verliehen haben; der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten Julia Bytom, die mich entsprechend auf meine erste große Veranstaltung in meiner neuen Stelle vorbereitet hat; Eleonore Dehnerdt, die mich mit ihrem Buch über Herzogin Elisabeths Leben bestens informierte; dem Künstler Martin Schaub, der Elisabeth mit seiner Statue entsprechend würdigt; dem Bürgermeister Tobias Dannenberg, der in seiner wichtigen Position das Aufrechterhalten des Andenkens dieser historischen Frau unterstützt und nicht zuletzt auch einen Dank an den Hausmeister Robin Scholz, der für den reibungslosen Ablauf auch an einem Sonntag zu jeder Zeit erreichbar war. Vielen herzlichen Dank, ich freue mich auf die 513. Geburtstagsfeier im nächsten Jahr!“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte Melissa Castillo.