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26.08.2024

Gelbe Markierungen weisen Kindern den sicheren Schulweg

„Kleine Füße“ wurden am und um den Berliner Ring aufgetragen

26.08.2024

Wenn der Kontaktbeamte Mario Spangenberg den Elternsprechtag an der Grundschule Königshof besucht, ist die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler am Berliner Ring immer ein Thema. Der Polizeihauptkommissar ist Ansprechpartner für Kindergärten und Grundschulen, wenn es u.a. um das Thema Verkehrserziehung geht. „Alljährlich werden in Niedersachsen zirka 70.000 Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien eingeschult. Viele von ihnen gehen den Schulweg ohne die Begleitung durch Eltern oder andere Erwachsene. Für Kinder ist das angepasste und sichere Verhalten im Straßenverkehr eine Herausforderung. Sie können Fahrzeuge oft nicht rechtzeitig erkennen, Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht korrekt einschätzen und reagieren langsamer als Erwachsene. Außerdem finden sich auf dem Schulweg viele Dinge, die interessanter sind als die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Nicht vergessen sollte man, dass Kinder in unübersichtlichen oder ungewohnten Situationen verunsichert werden und gegebenenfalls aus Angst falsch und unüberlegt handeln“, informiert der Polizist.

Am vergangenen Donnerstag machte sich Mario Spangenberg mit der Klasse 3b gemeinsam auf dem Weg, um an der Bushaltestelle „Hägerstieg“ und den Bürgersteigen an den umliegenden Straßen, darunter „Am Wittenborn“ und „Königshofweg“ sogenannte „Kleine Füße“ aufzubringen. Mit einer Spraydose und Schablonen wurden die gelben Markierungen dauerhaft auf Asphalt und Pflaster aufgetragen. Klassenlehrerin Dorothea Hütt erläuterte ihren Schützlingen, wie sie sich auf dem Schulweg zu verhalten haben. „Die Bushaltestelle „Hägerstieg“ bietet sich besonders gut als Querung an, denn hier gibt es eine Fahrbahnverengung, an denen die Fahrzeuge gezwungener Maßen sehr langsam aneinander vorbeifahren müssen“, erklärt der Kontaktbeamte.

Die Verkehrssicherheit am Berliner Ring steht aus Sicht vieler besorgter Eltern immer wieder in der Kritik, was die vermeintliche sichere Fahrbahnüberquerung von Fußgängern betrifft. In diesem Bereich wurde schon mehrmals die Installation einer Fußgängerampel oder Markierung eines Fußgängerüberwegs gefordert. Im Juni 2024 fand dazu vor Ort eine sogenannte Verkehrsschau unter Beteiligung des Landkreises Göttingen, des städtischen Ordnungsamtes, der Kommunalen Dienste, der Verkehrswacht Hann. Münden und der Polizei statt. Die Verkehrswacht Münden konnte die Vermutung eines Elternvertreters, dass viele Fahrzeuge schneller als die erlaubten 50km/h in diesem Abschnitt des Berliner Rings unterwegs seien, nicht bestätigen: Vom 11. bis 27. April 2024 führte sie in dem Bereich eine Verkehrszählung durch, die auch die Geschwindigkeit aller vorbeifahrenden Fahrzeuge erfasste. Insgesamt 28.500 Fahrzeuge wurden in dem genannten Zeitraum in beide Fahrtrichtungen gezählt. Bei lediglich 4,78 Prozent der erfassten Fahrzeuge lag eine Geschwindigkeitsübertretung vor.

Auf Grundlage der Datenerfassung gibt es für die Behörden keinen Handlungsspielraum für einen Eingriff in die vorhandene Verkehrsführung. Bauliche Veränderungen schlossen die Behördenvertreter unter Hinweis auf die Straßenverkehrsordnung, Lärmbelästigungen für direkte Anwohner durch bauliche Maßnahmen sowie die Nutzung des Berliner Rings als „Zubringer“ für Einsatzfahrten von Rettungswagen und Notärzten zum oder vom nahegelegenen Klinikum Hann. Münden aus. Die Verkehrswacht Münden machte deutlich, dass sie mit Grundschülern aktiv das sichere Verhalten im Straßenraum trainiere – dazu gehöre auch das Überqueren von Straßen.

Das „Thema Sicherheit auf Schulwegen“ nehmen die Behördenvertreter sehr ernst. Das städtische Ordnungsamt bot deshalb an, die „Kleinen Füße“ als Bodenmarkierungen im Bereich der Bushaltestelle „Hägerstieg“ aufbringen zu lassen. Diese Anregung setzte der Kontaktbeamte Mario Spangenberg nun um.

Weitere Informationen und Tipps für einen sicheren Schulweg gibt es auf www.adac.de und www.landesverkehrswacht.de.

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden

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