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21.06.2023

Junge Uhus machen deutliche Fortschritte

NABU Altkreis Münden e.V. beobachtet den tierischen Nachwuchs genau und bittet weiterhin um Rücksichtnahme

21.06.2023

Die beiden jungen Uhus, die im Hampeturm im Mai flügge geworden sind, haben die ersten drei Wochen jenseits der Brutstätte gut überstanden: "Sie haben beide den Abflug aus luftiger Höhe gut gemeistert. So konnte der vorsorglich errichtete Bauzaun am Hampeturm wieder abgebaut werden", erklärt Stefan Schäfer, Stadtarchivar und gleichzeitig 1. Vorsitzender des NABU Altkreis Münden e.V.

Der Uhu, der wegen seines massigen Körperbaus auffällt und eine Spannweite von etwa 160 Zentimetern erreichen kann, ist die größte Eulenart. "Bereits ab Oktober war das balzende Männchen bis in den März hinein mit seinem namensgebenden Ruf „uhu“ oft zu hören. Allem Anschein nach legte das Weibchen zwei Eier, die es rund 34 Tage lang ausbrütete", so Stefan Schäfer weiter. Die Frage, wann die jungen Uhus die Brutstätte verlassen, hänge ganz maßgeblich von deren Beschaffenheit ab. Nach etwa acht Wochen würden die Uhus die erste Flugfähigkeit erreichen. Dennoch sei die „Lehrzeit“ der Junguhus nicht abgeschlossen. "Sie sind noch bis in den Spätsommer auf die aktive Zufütterung der Altvögel angewiesen, bis sie nach und nach die Komplexität der eigenständigen Jagd in der Dämmerung und in der Nacht erlernen. Spätestens im Herbst werden die jungen Uhus von den Altvögeln entwöhnt. Sie müssen sich dann ein eigenes Revier suchen und mit der Herbstbalz beginnt die Partnersuche für das kommende Frühjahr. Uhus können dabei sehr standorttreu sein", weiß Stefan Schäfer zu berichten.

Dass im Stadtgebiet mehrere Brutmöglichkeiten für Großhöhlenbrüter geschaffen wurden, gehe auf die Initiative des NABU und dem Entgegenkommen der Stadt zurück, die an mehreren Stellen die Anbringung der Kästen ermöglicht habe. Eine erfolgreiche Brut des gleichsam in der Innenstadt regelmäßig anzutreffenden Wanderfalken, sei, wie auch im Vorjahr, erneut ausgeblieben. Es sei laut Stefan Schäfer nicht auszuschließen, dass diese Situation in diesem Jahr mit der Anwesenheit der Uhus im Zusammenhang steht.

"Tagsüber nutzen die Uhus die Zeit, um sich im Tagesversteck weitestgehend ungestört auf die kommende Dämmerung vorzubereiten. Hierbei bieten die Bäume in den Wallanlagen mit einem dichten Kronendach ideale Möglichkeiten. Durch Lockrufe nehmen die Uhus untereinander nachts die Verbindung mit den Altvögeln auf", informiert der Vereinsvorsitzende. Auch wenn ein Uhu allein wegen seiner Erscheinung scheinbar kaum jemanden zu fürchten braucht, leben insbesondere die jungen Uhus gefährlich. Daher appelliert die Stadtverwaltung Hann. Münden, Hunde insbesondere in den Wallanlagen an der Leine zu führen. "Von am Boden sitzenden Uhus sollte man sich angemessen entfernen", rät Stefan Schäfer. Das Männchen, das bis zu zwei Kilogramm wiegen könne und das Weibchen, das durchschnittlich 600 Gramm schwerer sei, benötigten Raum, um sich in die Luft aufschwingen zu können.

Bruten von Uhus in menschlicher Umgebung kommen immer wieder vor: "Aktuell stehen die Chancen recht gut, dass es für die besonders geschützten Wildtiere erfolgreich ausgehen könnte", äußert sich Stefan Schäfer hoffnungsvoll.

Autor/in: Pressestelle Hann. Münden
Quelle: NABU Altkreis Münden e.V., Stefan Schäfer

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