Personeller Engpass im Fachdienst Melde- und Ausweisservice überwunden
05.08.2022
Wenn Andreas Vogeley aus beruflicher Sicht auf die vergangenen sechs Monate zurückblickt, kommen ihm zwei Dinge in den Sinn: Unzählige Überstunden und verärgerte Bürgerinnen und Bürger. In dieser Zeit hatte der Leiter des Melde- und Ausweisservices in seinem Fachdienst mit personeller Unterbesetzung zu kämpfen: „Im November und Dezember kündigten gleich zwei Kollegen. Obwohl wir über die Personalabteilung sofort reagierten und eine Ausschreibung der vakanten Stellen erfolgte, haben wir nicht sofort einen adäquaten Ersatz finden können. Eine Folge des Fachkräftemangels. Mit personellen Veränderungen hatten wir in der Vergangenheit schon immer zu tun, aber dass von drei Kolleginnen und Kollegen gleich zwei beinahe zeitgleich gekündigt haben, war noch nie da und bedeutete eine extrem angespannte Situation für den Fachdienst.“
Jede Mitarbeiterin beziehungsweise jeder Mitarbeiter habe pro Tag bis zu 40 Anliegen bearbeitet. Eine Person allein habe dieses Aufkommen nicht bewältigen können. Eine vorübergehende personelle Umstrukturierung hätte wiederum in anderen Bereichen der Verwaltung für Probleme gesorgt: „Notkräfte gibt es in der Verwaltung nicht. Durch die Unterbesetzung kam es mehr und mehr zu Verzögerungen. Wir waren zeitweise sechs Wochen im Voraus ausgebucht, was den Terminkalender betrifft“, teilt Andreas Vogeley mit. Die Verärgerung, die sich bei den Bürgerinnen und Bürgern im Vakanz-Zeitraum entlud, zum Teil auch in den sozialen Netzwerken, kann er verstehen: „Auch für uns war das keine angenehme Situation. Wir konnten für die Unannehmlichkeiten lediglich um Verständnis bitten.“
Die Aufgaben im Fachdienst sind vielfältig: Ausgestellt werden dort unter anderem Personalausweise, Reisepässe, Kinderreisepässe, Ummeldungen, Anmeldungen, Untersuchungsberichtigungsscheine, Beglaubigungen und Meldebescheinigungen. Einige Bürgerinnen und Bürger konnten nach Göttingen, Staufenberg und Dransfeld ausweichen. Die sind zwar örtlich nicht zuständig, aber mit Genehmigung der Heimatgemeinde ist die Bearbeitung von entsprechenden Anträgen in anderen Kommunen möglich. Aber auch diese Anlaufstellen gelangten irgendwann an ihre Kapazitätsgrenzen. „Um ihre Anliegen vorzutragen, haben Bürgerinnen und Bürger uns zum Teil in aller Herrgottsfrüh über das Online-Portal regelrecht ausgebucht. Diese Zeiten sind nun vorbei“, so Andreas Vogeley weiter.
Durch die beiden Neueinstellungen von Pelin Karabatak und Dashurim Selimi zum 1. Juli hat sich die Lage nun deutlich entspannt: „Beide wurden mittlerweile eingearbeitet, die Problematik mit der Terminvergabe ist vom Tisch. Momentan bekommen Sie, wenn Sie mittags einen Blick in das Online-Buchungssystem werfen, in der Regel nachmittags einen Termin. Freie Kapazitäten nutzen wir derzeit, um den Bearbeitungsstau abzuarbeiten“, informiert der Fachdienstleiter. Und es kommt zu einer weiteren Entlastung des Fachdienstes: Abgegeben werden zum 1. September 2022 die Bearbeitungen von Angelegenheiten, die den Führerschein respektive die Fahrerlaubnis betreffen. Dafür wird in Zukunft der Landkreis Göttingen zuständig sein. Am Standort Adalbert-Stifter-Straße 27 können entsprechende Anträge nach vorheriger Terminabsprache (Tel. 0551 525-3450) in der dortigen Zulassungsstelle abgeholt werden. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt aus organisatorischen und personellen Gründen in der Führerscheinstelle im Kreishaus Göttingen (Reinhäuser Landstraße 4, 37083 Göttingen, Tel. 0551 525-2224, -2627 oder - 2240). Die Abgabe des Antrags und das persönliche Erscheinen sind erforderlich.
Was den Melde- und Ausweisservice am Standort Böttcherstraße angeht, wurde dieser nach Rücksprache mit Bürgermeister Tobias Dannenberg räumlich großzügiger gestaltet, wodurch sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachdienstes ein angenehmerer Kontaktbereich entstand. „Die Dienstleistungen im Melde- und Ausweisservice sollen zeitgemäß erbracht werden, weshalb wir den Fachdienst Melde- und Ausweisservice nicht nur personell wieder verstärkt haben, sondern werden dort auch die Digitalisierung vorantreiben, um Prozesse zukünftig zu optimieren. Wir bedauern die Verzögerung bei den Bearbeitungen während des Personalengpasses und freuen uns darauf, die Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger nun wieder gewohnt kompetent bearbeiten zu können“, erklärt Bürgermeister Tobias Dannenberg.
Autor/in: M. Simon, PRESSESTELLE