So fühlt sich Fachwerkbau an
Kinder und Jugendliche verfüllen Holzwände mit Lehm: Feriencamp thematisierte historische Bauweise
28.06.2024
In der zurückliegenden Woche thematisierte das durch die Stadt Hann. Münden und den Stadtjugendring Münden organisierte Feriencamp den Fachwerkbau: Hunderte Häuser der Dreiflüssestadt sind in dieser Bauweise entstanden und prägen das Bild von Stadt- und Ortsteilen. Der Förderverein Mündener Altstadt, der den Erhalt von Fachwerkhäusern mit Spendensammlungen unterstützt, finanzierte das Projekt, welches in Volkmarshausen auf dem Gelände des SV Schedetal umgesetzt wurde.
Was den Fachwerkbau ausmacht und welche vielfältigen Vorzüge er bietet, erfuhr der Nachwuchs bei einem Rundgang durch den Volkmarshäuser Ortskern. Gemeinsam mit Denkmalpflegerin Sabine Momm schauten sich die Kinder und Jugendliche unterschiedliche Häuser an. Die Erkenntnis: Die Skelettkonstruktionen sind sehr beständig, dadurch wird die Einsturzgefahr auf ein Minimum reduziert. Die stabilen Wände aus Lehm sorgen für eine gute Schall- und Wärmedämmung. Die natürlichen Materialien ergeben ein gesundes Wohnklima.
Nach der Theorie folgte die Praxis: In unmittelbarer Nähe zum Bike-Park errichtete die Zimmerei Lotze ein Holzgerippe, dass der Grundstruktur eines Fachwerkhauses nachempfunden wurde.
Von ENREGIS GmbH aus Parensen, einem Unternehmen, das sich auf Lehmbaustoffe spezialisiert hat, wurden Lehmsteine und Mörtel für das Feriencamp bereitgestellt. Die Firma Kirchner spendete alle benötigten Werkzeuge. Der Nachwuchs verfüllte die Gewerke mit Lehmsteinen und wurde hierbei fachmännisch von Ehrenamtlichen des Fördervereins der Mündener Altstadt und der Firma ENREGIS angeleitet. Mit eigenen Händen erschufen Sie somit den Teil eines Hauses und hatten eine Menge Spaß dabei.
Für ein buntes Rahmenprogramm unter der Woche sorgten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros und Stadtjugendrings Münden e.V. Sportlich konnten sich die Kinder bei Tennis, Klettern, Fußball und Beachball austoben. Zeitgleich wurden noch kreative Workshops angeboten und die Möglichkeit das Feriencamp mit Film und Fotos zu dokumentieren. Bei dem heißen Wetter durften Wasserspiele nicht fehlen. Das hauptamtliche Team wurde von Teenie-Teamern tatkräftig unterstützt. Teenie-Teamer sind aus dem Ferienprogramm rausgewachsen und wirken nun als Multiplikatoren in dem Camp mit.
Am Freitag begutachteten schließlich Vertreter des finanzierenden Fördervereins Mündener Altstadt, der unterstützenden beteiligten Firmen sowie der Stadtverwaltung das Ergebnis. Kurzerhand entstand die Idee, die Wände zu erhalten und das Haus mittelfristig fertig zu bauen. Es laufen bereits Gespräche mit dem Vorstand des SV Schedetal, den Bau des Fachwerkhauses fortzusetzen und einen geeigneten Platz auf dem Sportgelände zu finden.
"Ich bin begeistert, mit wieviel Eifer die Kinder bei der Sache sind und sich mit einem Thema beschäftigen können, dass unsere Stadt ausmacht: Das Fachwerk. Ich danke allen Beteiligten Helferinnen und Helfern, die dabei mitgewirkt haben dieses wertvolle Projekt umzusetzen", teilt Bürgermeister Tobias Dannenberg mit.
Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden
Quelle: Stadtjugendring Münden