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06.08.2024

Stundenlanger Einsatz für Helferinnen und Helfern nach Unwetterereignis

Bürgermeister dankt allen Beteiligten für unermüdliches Engagement

06.08.2024

Als am vergangenen Samstag, 3. August 2024, um kurz nach 20 Uhr das Bereitschaftshandy von Nicole Prediger zum ersten Mal klingelte, folgten 20 Stunden Dauereinsatz. Die Leiterin des Bereichs Stadtentwicklung wechselt sich mit Kolleginnen und Kollegen ab, um in Notfällen auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten, insbesondere nachts und an den Wochenenden, Bürgerinnen und Bürgern zu helfen. Diesmal wurde der Bereitschaftsdienst für Sie und viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung besonders anstrengen. Innerhalb von wenigen Minuten stand die Verbindung zu dem weitverzweigten Netzwerk, dem nicht nur der städtische Bauhof, sondern auch die Freiwilligen Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, die Versorgungsbetriebe, der Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Unternehmen, wie z.B. die Firmen Kirchner oder Streifenfrei, angeschlossen sind.

Besonders gravierend traf das Unwetter die Stadtteile, Altmünden, Neumünden, Blume, Hermannshagen sowie die Ortsteile Gimte und Mielenhausen. Hauptverbindungsstraßen, voran die Bundesstraßen B80 und B3, mussten aufgrund von Wassermassen und dem angeschwemmten Geröll und Schlamm gesperrt werden. Steile Straßen, wie etwa die Pionierstraße in Neumünden, verwandelten sich innerhalb von Minuten in reißende Ströme und drückten Gulli-Deckel nach oben. Im Wiershäuser Weg lösten sich Teile der Teerdecke und wurden vom Wasser ins Tal geschwemmt.

Wie Lutz Hannemann informiert, habe ihn die Leitstelle um 19.45 Uhr einen Hinweis auf das Starkregenereignis gegeben: „Man teilte mir mit, dass es vermutlich schlimm werden wird. Und das wurde es dann auch.“ Hann. Mündens Stadtbrandmeister ließ umgehend alle Feuerwehren der Stadt alarmieren und in der Feuerwehr Hedemünden eine Führungsstelle einrichten. 188 Kräfte waren im Einsatz, darunter auch aus umliegenden Orten wie Meensen, Jühnde, Scheden, Groß Schneen und Niedernjesa: „Das überörtliche Dienstangebot war beispielhaft“, erklärt Lutz Hannemann.

Die Laubacher Feuerwehr sei in der Polizeiakademie aktiv gewesen und habe 180.000 Liter Wasser aus dem Heizungsgeller gepumpt. Nach Mitternacht seien schließlich hunderte Sandsäcke gefüllt worden, um in der Professor-Oelkers-Straße die dort ansässige Forstliche Versuchsanstalt zu schützen. In deren Verwaltungsgebäude stand das Wasser zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 1,40 Meter hoch. Es hatte sich den Weg auf einer Breite von etwa 30 Metern aus Richtung des Waldes über die B80 gebahnt. Die gestapelten Sandsäcke verhinderten ein weiteres Eindringen des Wassers. „Und dies waren nur zwei von insgesamt 117 Einsätzen, den die Kameradinnen und Kameraden zu bewältigen hatten. Um eine weitere Hausnummer zu nennen: Allein in Gimte gingen über 100 Meldungen von Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich vollgelaufener Keller ein“, teilt Lutz Hannemann mit.

Zwei Tage nach dem Unwetter laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. So muss beispielsweise zwischen Hilwartshausen und Vaake entlang der B80 die Entwässerung wiederhergestellt sowie die Fahrbahn gereinigt werden. An der Strecke hatte sich in der Nacht zum Sonntag zwei Erdrutsche ereignet.

Wie Joachim Spiegler, Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung mitteilte, musste zunächst das Abwassersystem am Laufen gehalten werden. Die Kontrolle und ggf. Reinigung der Kanäle soll kurzfristig erfolgen. Am Hochbad versuchte der Eigenbetrieb zunächst das sich dort angesammelte Wasser mit Spülwagen und Hochwasserpumpe zu entfernen. Aufgrund zu geringer Fördermengen wurde später eine größere Pumpe installiert. Nach der Beseitigung des Wassers am gestrigen Montag wurde der Parkplatz vor dem Haupteingang gesäubert und die Einrichtung konnte wieder ihre Pforten öffnen.

Die an Privatgebäuden sowie der städtischen Infrastruktur entstandenen Schäden können aktuell noch nicht genau beziffert werden, dürften sich aber in einem siebenstelligen Bereich bewegen.

Bürgermeister Tobias Dannenberg war mit dem kurzfristig einberufenen Krisenstab selbst bis in die frühen Morgenstunden unterwegs, um sich an den Einsatzorten ein genaues Schadensbild zu machen. Er dankt an dieser Stelle im Namen der Stadt den vielen eifrigen Helferinnen und Helfern, die entweder für eine Rettungsorganisation, hauptamtlich oder privat im Einsatz waren für ihr Engagement: „Das hier geleistete ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Trotz des enormen Drucks agierten die Einsatzkräfte stets besonnen und effektiv. Auch wenn das Ausmaß des Unwetters nicht so verheerend ist, wie Tage zuvor im Kreis Hofgeismar, wurde unsere Stadt dennoch stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Verwaltung wird das Ereignis nachträglich analysieren und aufarbeiten. Was das Voranschreiten der Aufräumarbeiten betrifft, bitte ich betroffene Bürgerinnen und Bürger um ein wenig Geduld: Diese werden in den kommenden Tagen sukzessive erfolgen.“

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden

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