Ortschaft Hedemünden - Römerlager
Im Jahre 2003 wurde 200 Kilometer nördlich der eigentlichen römischen Grenzgebiete ein Marsch- und Versorgungslager in Hann. Münden Hedemünden entdeckt, das vor rund 2000 Jahren im Zuge der militärischen Vorstöße römischer Legionen in das germanische Gebiet zwischen Rhein, Weser und Elbe angelegt wurde. Das Römerlager orientiert sich an einer herausragenden verkehrsgeografischen und strategischen Position: der von Mittel- und Nordhessen kommende alte Heer- und Handelsweg überquerte hier die Werra und führte weiter in das südniedersächsische Leinetal. So dominierte und nutzte man diesen Kreuzungspunkt mit dem Schifffahrtsweg der Werra/Weser, der die Landschaften Nordhessens und Thüringens mit Norddeutschland verband. Die alte Werrafurt lag unmittelbar am Hangfuß des Lagers.
Die mehrteilige Anlage hat ein 3,2 ha großes Kernlager, das durch einen rund 760 Meter langen, noch immer gut erkennbaren Wall und Graben gesichert war. Hunderte von römischen Fundstücken zeigen anschaulich das militärische Leben im Lager. Eiserne Zeltheringe, Waffen- und Ausrüstungsteile, Sandalennägel, Werkzeuge, Teile von Trosswagen und Zugtieranschirrung, Legionärsdolche, Teile von Wurflanzen und Katapultgeschützen und vieles mehr wurde hier bei den Grabungen durch die Kreisarchäologie Göttingen unter Leitung von Dr. Klaus Grote geborgen (www.grote-archaeologie.de).