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15.09.2022

Bürgermeister spricht sich für den Erhalt des Forstamtes Münden aus

Zusammenlegung mit dem Standort Reinhausen befürchtet: Stadt Hann. Münden unterstützt Anliegen des ehemaligen Leiters des Lehrforstamtes Bramwald, Dr. Helmuth Freist

15.09.2022

Dr. Helmuth Freist, der ehemalige langjährige Leiter des Lehrforstamtes Bramwald (Hemeln), sorgt sich um die Niedersächsischen Forstämter und prognostiziert eine Zusammenlegung der beiden Standorte Münden und Reinhausen zum Nachteil der Dreiflüssestadt, was sich negativ auf die Personalstruktur auswirken dürfte. Deshalb hat er sich an die Hann. Mündener Stadtverwaltung und Bürgermeister Tobias Dannenberg gewandt.

„Teilweise sind die Kolleginnen und Kollegen schon jetzt an ihrer Belastungsgrenze angelangt und bräuchten eigentlich Verstärkung. Stattdessen wird über eine personelle Verschlankung nachgedacht, um Kosten einzusparen. Aber wie sollen die insgesamt 18.000 Hektar Landeswald fachgerecht betreut werden?“, fragt Dr. Helmuth Freist.

Allein das Forstamt Münden bestehe derzeit aus rund 10.600 Hektar Landesforsten im Kaufunger Wald und im Bramwald. „Die Leitung des Betriebs arbeitet mit drei Forstbeamtinnen und Forstbeamten sowie fünf Forstangestellten in dem 250 Jahre alten Forstamtsgehöft im Dorf Hemeln“, führt Dr. Helmuth Freist weiter aus.

Für ihn ist es unbegreiflich, warum in Anbetracht der Bedrohungen des Waldes Einsparmaßnahmen in Erwägung gezogen würden. Dabei müsse sich um die wertvollen Flächen heute mehr denn je gekümmert werden. Sturmereignisse, Schädlingsbefall und jüngst die Trockenheit setzen ihm immer mehr zu. Ein Wegfall des Forstamtes Münden, würde ebenfalls den Ausbildungs- und Forschungsstandort Göttingen (Universität und Forstliche Versuchsanstalt) und dessen Forststudentinnen und Forststudenten betreffen.

Der Wald sei als CO2-Speicher und Wirtschaftsfaktor ein wichtiger Bestandteil der südniedersächsischen Region und habe eine entsprechende Wertschätzung verdient. Die vielfältigen Aufgaben könnten mit einem dezentral gelegenen Forstamt wohl kaum erfüllt werden. „Seit der Gründung der Forstschule in Hann. Münden im Jahr 1844 dienten die hiesigen Wälder der Lehre und Forschung. Göttingen hat ein forstliches Alleinstellungsmerkmal in Deutschland, eine einmalige Konzentration. Es gibt dort die bereits genannte forstliche Forschung und Ausbildung in der Universität, der Fachhochschule und der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt. Die Wälder um Göttingen für Forschung und Lehre sind besonders wichtig. Dort wird ermittelt, welche schnell wachsenden Baumarten mit dem bei uns herrschenden klimatischen Verhältnissen am effektivsten gedeihen können und welche zu vernachlässigen sind“, informiert Dr. Helmuth Freist. Und weiter: Die in den Forstorganisationen um Göttingen tätigen Försterinnen und Förster seien durch die Universität, Fachhochschule und Versuchsanstalt in ganz besonderer Weise gefordert. Sie dürften durch etwaige Organisationsänderungen nicht noch mehr belastet werden, so Dr. Helmuth Freist.

Die Stadt Hann. Münden hat sich dem Anliegen von Dr. Helmuth Freist angenommen und ihre Unterstützung zugesagt: „Wir helfen gerne dabei dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit sowie in den Kreis-, Land- und Bundestag zu tragen, um dort eine politische Debatte anzustoßen. Forstämter stehen für nachhaltiges Handeln und die Vorsorge für nachfolgende Generationen. Ihnen gilt es deshalb angemessene Aufmerksamkeit zu schenken“, erklärt Hann. Mündens Bürgermeister Tobias Dannenberg, der sich klar für den Erhalt des Forstamtes Münden ausspricht.

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Hann. Münden

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