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26.11.2024

Erstarken der AfD bereitet auch Jugendlichen Sorgen

Zweite „Nacht der Jugend“: Politikrunde im Mehr!Generationenhaus

26.11.2024

Während der „Nacht der Jugend“ Mitte November lud das Jugendforum Hann. Münden in Kooperation mit dem Stadtjugendring, dem Kinder- und Jugendbüro und der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen in das Mehr!Generationenhaus ein. Unter dem Titel „Burger mit dem Bürgermeister“ war eine kleine Politikrunde vorgesehen, der sich neben Bürgermeister Tobias Dannenberg auch die Fraktionsvorsitzenden Ulrich Reichel (CDU) und Dr. Joachim Atzert (SPD) sowie Ratsmitglied Kevin Barth (SPD) angeschlossen hatten.

Durch Erkältungen etwas dezimiert, nutzten die Jugendlichen die Möglichkeit ihre unter den Nägeln brennenden Fragen an das Polit-Quartett zu stellen. Bestandteil der Gespräche waren neben der Problematik der Werraversalzung durch das Unternehmen Kali und Salz (K+S), den möglichen Verbesserungen hinsichtlich des Hitzeschutzes für Senioren und Kinder in den Sommermonaten sowie einer zu befürchtenden Zusammenarbeit der etablierten Parteien mit der immer stärker werdenden Partei Alternative für Deutschland (AfD).

Diese lehnten sowohl Reichel als auch Atzert auf lokaler Ebene kategorisch ab: „Die demokratischen Parteien stehen in der Verantwortung, passende Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu entwickeln. Dabei müssen sie die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden, um überzeugende Antworten zu finden, die den Erwartungen der Wählerinnen und Wähler gerecht werden“, erklärte der Bürgermeister. Die Frage, ob sich die Parteivertreter in den Sozialen Medien bewegen würden, konnten sowohl Reichel als auch Atzert ganz klar verneinen. Dafür hätten sie in Anbetracht der nicht auf persönlicher Ebene stattfindenden und unsachlich geführten Diskussionen zu viele negativen Erfahrungen macht. Ganz anders stellt sich die Situation von Tobias Dannenberg dar, der auf Meta (ehemals Facebook Inc.) regelmäßig aktiv ist: „Das Leben heutzutage findet immer mehr im Internet statt, weshalb natürlich auch ich mich Frage, wie wir auf die Jugendlichen effektiver zugehen können."

Eine längere Debatte zwischen den Jugendlichen und den Erwachsenen entbrannte bei dem Thema „Bruch der Ampel“ und die möglichen Neuwahlen des Bundestags im Frühjahr 2025: Beide Seiten befürchten ein Erstarken der AfD und deren wachsende Einflussnahme auf höchster politischer Ebene. Erfreulicher war dagegen die Frage von Timo, der wissen wollte, wie man in der Stadt eigentlich selbst politisch aktiv werden kann: „Wir begrüßen dich in Zukunft gerne bei einer unserer nächsten Fraktionssitzungen. Für welche Partei du dich am Ende engagierst, bleibt selbstverständlich dir überlassen. Die Hauptsache ist, dass du dich überhaupt politisch engagierst. Das gilt natürlich auch für all anderen Jugendlichen. Nur mit eurem Engagement wird die Demokratie weiterbestehen und sich dabei weiterentwickeln können“, erklärten Reichel, Atzert und Barth.

Die „Nacht der Jugend“ erfuhr damit ihre zweite Auflage. Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren erhalten im Jugendforum die Möglichkeit, sich für ihre eigenen Belange zu engagieren. Der Kern der Gruppe besteht aus einem Dutzend Mitgliedern. Bislang ist das Jugendforum lediglich in den sozialen Medien, genauer gesagt auf Instagram aktiv (jugendforum_hmue), stellte an dem Abend allerdings in Aussicht, eine E-Mail-Adresse einrichten zu lassen, um u.a. für Jugendliche einfacher ansprechbar zu sein und auch mit dem Stadtrat wie auch dem Bürgermeister einen engeren und vor allem regelmäßigen Austausch zu ermöglichen. Den Politik-Talk mit den Jugendlichen, so die Meinung der anwesenden Ratsmitglieder und des Bürgermeisters, sollte man unbedingt zu einer regelmäßig stattfindenden Veranstaltung entwickeln, um mehr von den Sorgen und Wünschen des Nachwuchses erfahren zu können.

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden

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