Sanierungsabschnitt im Rathaus soll im Mai 2025 abgeschlossen sein
Stadt rechnet mit Kostensteigerung von 25 Prozent
11.12.2024
So langsam lichtet sich der Staub im historischen Rathaus der Stadt. Nachdem sich die Arbeiten aufgrund mangelhafter Bausubstanz (die städtische Pressestelle berichtete im Juni 2024) verzögert haben, biegt der Bauabschnitt B langsam auf die Zielgeraden ein. Die Statik der 1. Etage wurde durch den Einzug neuer Deckenbalken entsprechend hergestellt, was viel Zeit gekostet hat: „Diese Probleme mussten zunächst beseitigt werden, ehe mit dem Innenausbau begonnen werden konnte. Stand heute, haben sind aber enorme Fortschritte zu verzeichnen. Der Boden wurde auf ein Niveau reguliert, die Raumaufteilung der späteren Büroräume ist durch den Einzug neuer Wände abgeschlossen. Aktuell wird auf den offenliegenden Wänden und Decken Lehmputz aufgetragen, der durchtrocknen muss, bevor Malerarbeiten ausgeführt werden können. Zudem finden Arbeiten an der neuen Lüftung für das Ratsbrauhaus im Kellergeschoss statt“, erklärt Projektleiter Jürgen Stieler.
Aber nicht nur die Büroräume im Südostflügel, sondern auch die untere und obere Rathaushalle erhalten ein neues Erscheinungsbild. Die Holztreppe, die den früheren Haupteingang über den Aufgang zur 1. Etage direkt mit dem Obergeschoss verband, wurde entfernt, der Mauerdurchbruch verschlossen. „Beide Ebenen können somit zukünftig zeitgleich für Veranstaltungen genutzt werden, was früher aufgrund des offenliegendes Treppenhauses undenkbar war. Durch den Rückbau der Treppe können die Besucherströme nun viel besser gesteuert werden. Es wird einen klar definierten Zugangsbereich für Touristen einerseits und den für Besucher des Standesamtes andererseits geben“, so Stieler weiter.
Im Erdgeschoss des Südostflügels, ist aktuell der Trockenbau in vollem Gange ist. Im Gegensatz zur 1. Etage wird hier in den kommenden Wochen die Raumaufteilung erst noch erfolgen. Platz finden soll dort die Tourist-Information. Separiert werden sollen die späteren Arbeitsplätze durch den Einzug von Glaswänden. Durch den Aufbruch der Decke wird der Einfall von Oberlicht für eine völlig andere Atmosphäre sorgen. Im Kellergeschoss liefert das bereits in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk, mit einer Stromleistung von 40 kWh und einer Heizleistung von 18 kWh, die Energie für das gesamte Gebäude.
Die Verzögerung der Rathaussanierung hat allerdings auch ihren Preis. Wie Jürgen Stieler informiert würden die zunächst auf 2 Millionen Euro geschätzten Baukosten auf 2,5 Millionen ansteigen: „Die Stadt muss die allgemeinen Baukostensteigerungen tragen, wie andere Investoren auch. Die bösen Überraschungen liegen jetzt aber hinter uns. Mit der derzeitigen Sanierung erfährt dieses prächtige Gebäude eine grundlegende Erneuerung, die es benötigt und auch verdient. Das Ergebnis wird sich mehr als sehen lassen“, ist sich Jürgen Stieler sicher.