Der dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügte Antrag wird von Ratsfrau Unckenbold begründet. Dazu weist sie eingangs darauf hin, dass die Person des Widerstandskämpfers Oberst Claus Schenk Graf von Staufenberg sich zu Recht eines großen Bekanntheitsgrades erfreue. Der Antrag solle dazu dienen die Person und das ebenfalls verdiente Wirken von Adam von Trott zu Solz in Erinnerung zu rufen. Dieses liege aufgrund der Verbundenheit des Genannten mit der Stadt wegen seiner Schulzeit von 1923 bis 1927 in Münden nahe. Sodann beschreibt sie die Jugend-, Schul- und Studienzeit von Adam von Trott zu Solz und seine Verbindung zur Widerstandsbewegung im In- und Ausland gegen das nationalsozialistische Regime. Die Verbundenheit zur Stadt belege sich aus dem belegten Zitat aus dem Jahre 1943, in dem er sich der „schönen, halb vergangenen, halb bedrohlichen, halb einfältigen Jugendjahre in dieser, in unendliche Wäldern und Flußtäler eingebetteten Stadt ...“ in der er „das Leben in seiner Art geliebt“ und „zeitweilig sehr glücklich gewesen..“ sei, erinnert. Wie im Antrag beschrieben sei er im Jahr 1944, nach dem misslungenem Attentat auf Adolf Hitler zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 hingerichtet worden. Aus Anlass des Gedenkens an Adam von Trott zu Solz bitte die Gruppe BÜNDNIS darum, im Rat einen abschließenden Beschluss im Antragssinne zu fassen.
Ratsherr Dr. Atzert verweist auf die ausführliche Antragsbegründung seiner Vorrednerin, der er inhaltlich zustimme und zu er lediglich einige kurze Ergänzungen beisteuern wolle. Die Absicht des Antrages sei erfreulich und stimme nahezu identisch mit der Intention der SPD überein, die bereits im Jahr 2004 den Vorschlag des Herrn Ulrich Kratz, Lehrer am Grotefend - Gymnasium, hinsichtlich der Würdigung von Adam von Trott zu Solz aufgegriffen habe. Leider habe dieses damals keine weitere Umsetzung durch den Bürgermeister erfahren. Das von Trott zu Solz oben genannte Zitat aus einem Brief an seine Frau über seine Jugendjahre in Münden sage viel darüber aus, wie er zu dieser Stadt gestanden habe. Ungeachtet des massiven Druckes und seiner beruflichen Laufbahn habe er sich aufgrund seiner Einstellung langer Zeit einer Mitgliedschaft in der NSDAP verweigern können. Erläuterungsbedarf gebe es noch dazu, dass er der NSDAP im Jahre 1940 dennoch beigetreten sei. Diese begründe sich aus dem „Drahtseilakt“ und dem Versuch hinter dieser Fassade die eigenen politischen Anschauungen und Ziele, die Befreiung Deutschlands vom Naziregime und der Aussicht auf einen Platz Deutschlands in einem vereinten Europa, zu erreichen. Der Stadt stehe es gut an, sich des Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz zu erinnern und diesem in geeigneter Form zu würdigen. Dem Antrag, der dieses Ziel verfolge, werde seine Fraktion daher zustimmen.
Nach dem Hinweis der Ratsvorsitzenden, dass der Antrag im Verwaltungsausschuss vorbereitet worden und somit eine abschließende Beschlussfassung in der Ratssitzung möglich sei, ruft sie zur Abstimmung über diesen auf. Daraufhin stimmen die Ratsmitglieder den als Anlage beigefügten Antrag einstimmig zu.
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