Der Ratsvorsitzende verweist auf den geänderten Beschlussvorschlag aus der gemeinsamen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses mit dem Ausschuss für Umwelt und Klima und erteilt hierzu Ratsherrn Jerrentrup das Wort. Herr Jerrentrup führt aus, dass bei der Herstellung von Zement eine hohe Menge an CO2 emittiert werde und es daher richtig und wichtig sei, wo immer möglich, auf diesen Baustoff zu verzichten. Jedoch sei es nicht möglich, so wie der Antrag es impliziere, Beton und Stahl komplett durch Holz zu ersetzen. Er sei daher Herrn Stieler sehr dankbar, dass bei den Bauten der Stadt in den letzten Jahren, wenn es sinnvoll war, Holz verwendet wurde. Es dürfe nicht passieren, dass durch solche Anträge Beton als Baustoff verdammt werde nur für ein reines Gewissen beim Klimaschutz. Hier seien andere Dinge zielführender z. B. PV-Anlagen auf den Dächern der Innenstadt im Flächendenkmal zu ermöglichen. Der Änderungsantrag, wie er vom Ausschuss für Umwelt und Klima und dem Stadtentwicklungsausschuss mehrheitlich empfohlen wurde, finde in seiner Fraktion nicht bei allen Zustimmung, vor allem wegen der höheren Belastung der Verwaltung. Die CDU-Fraktion werde daher nicht geschlossen abstimmen. Herr Teichmann erwidert, dass Stahl und Beton in der Produktion CO2-emittent seien, solche Baustoffe sollten vermieden werden. Gerade in Hann. Münden sehen wir, dass Holz ein Baustoff sei, der Jahrhunderte überdauere. Holz setze kein CO2 frei, sondern bindet es. Bauholz sei daher ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Auch in Hann. Münden würden wieder vermehrt Häuser aus Holz gebaut, jedoch überwiegend im privaten Sektor. Die Stadt hingegen baue leider oft noch konventionell. Das man Stahl und Beton nicht gänzlich vermeiden könne, sei ihm bewusst. Herr Stieler habe aber auch sehr gut vorgetragen, dass man diese Baustoffe teilweise ersetzen könne. Mit dem Antrag wolle seine Gruppe erreichen, dass künftig auf eine klimafreundliche Bauweise mit nachwachsenden Rohstoffen gesetzt werde. Er glaube auch im Gegensatz zu Herrn Jerrentrup nicht, dass die Verwaltung damit überfordert wäre. Die Stadt sollte hier eine Führungsrolle übernehmen und mit guten Beispiel vorangehen. Herr Jerrentrup fragt bei Herrn Teichmann nach, wie er zu den anderen klimaschädlichen Materialien, welche auch in Holzhäusern verbaut werden, wie Gips, Estrich und Plastikfenster stehe. Darauf erwidert Herr Teichmann, dass zunächst klimagerecht gebaut werden sollte, ob dann Plastikfenster eingebaut werden sei sekundär. Ratsherr Dr. Atzert findet den Antrag grundsätzlich richtig, der vorliegende Änderungsantrag sei daher ein guter Kompromiss. Dass die Verwaltung hierdurch mehr Arbeit habe, sei nicht schön, aber notwendig. Er möchte klarstellen, dass Herr Jerrentrup nicht von einer Überforderung der Verwaltung gesprochen, sondern lediglich auf den Mehraufwand hingewiesen habe. Der Rat beschließt, dass bei allen Bauvorhaben, Renovierungen und Sanierungen von Gebäuden der Stadt oder der städtischen Gesellschaften zukünftig vorrangig geprüft wird, ob Holz oder andere nachwachsende Rohstoffe als Grundbaustoffe verwendet werden können. Bei jedem Bauvorhaben ist das Prüfergebnis vorab dem Verwaltungsausschuss oder gegebenenfalls bei den städtischen Gesellschaften den Aufsichtsratsgremien vorzulegen. Abstimmungsergebnis:
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