Vorlage - BesV/0110/22  

Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Hann. Münden beschließt, dass die Stadt Fördermittel aus dem Programm „Perspektive Innenstadt“ abruft, um eine unternehmensübergreifende Stärkung digitaler Vertriebskanäle und Sichtbarkeit des innerstädtischen Handels umzusetzen sowie revitalisierende Maßnahmen für leerstehende Geschäfte durch Pop-Up und Start-Up-Nutzungen zu ermöglichen.

Sachverhalt, ggf. mit gesetzlichen Grundlagen:

Niedersachsen unterstützt die Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten. Das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ umfasst 117 Millionen Euro aus der EU-Aufbauhilfe REACT EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und soll Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte mit auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Konzepten zukunftssicher aufzustellen.

Insgesamt wurden vom Fördermittelgeber insgesamt sechs Handlungsfelder definiert:

• 1: Konzepte und Strategien
• 2: Maßnahmen gegen Leerstand und „Problemimmobilien“
• 3: Handel und Dienstleistungen
• 4: Kultur, Freizeit und Tourismus
• 5: Natur und Klimaschutz
• 6: Verkehr und Logistik

Seit Jahren gilt es für die Innenstadt-Geschäfte eine Brücke zwischen stationärem Handel und E-Commerce zu schlagen. Während der Pandemie hat sich diese Notwendigkeit beispiellos verstärkt. Die Umsetzung eines gemeinsamen, lokalen Online-Marktplatzes in Verbindung mit Omnichannel-Vertriebslösungen, soll diese Lücke schließen. Das Funktionieren einer solchen Plattformen hängt, neben einem geeigneten Anbieter, maßgeblich von der Bereitstellung interner und externer Ressourcen ab, welche die Ansprache und Betreuung aller Händler, Kommunikation, Vermarktung und Unterstützung im gesamten Prozess sicherstellen. All dies wird durch die Förderung erreicht.

Zudem kann sich auch die Hann. Mündener Innenstadt dem Trend leerstehender Geschäftsflächen nicht entziehen. In diesem Zusammenhang haben sich in der Vergangenheit Pop-Up-Stores als eine Chance zur Leerstandsbeseitigung bundesweit für Aufsehen gesorgt. Gründende oder an einem anderen Ort erfahrene Geschäftsinhabende, können in Hann. Münden ein Sortiment oder eine Ladenidee niedrigschwellig ausprobieren sowie die Lage eines Geschäftsraums und die Marktsituation prüfen. Die Umsetzung und Betreuung vor Ort erfolgt durch die Wirtschaftsförderung. Ergänzende Impulse in den Bereichen innerstädtische Besucherlenkung, Stärkung der touristischen Nebensaison, Digitalisierung und Modernisierung wird in Zusammenarbeit mit der Hann. Münden Marketing GmbH umgesetzt.

Am 02.02.21 erfolgte hierzu ein Austausch zwischen der Wirtschaftsförderung, dem Stadtmarketing und Tourismus sowie Vertretern der Mündener Gilde und des DEHOGA-Kreisverbandes Hann. Münden, um die geplanten Einzelprojekte zu besprechen und die formulierten Ziele durch Einsatz der Fördermittel gemeinsam zu verfolgen.

Finanzielle Auswirkungen, einschließlich Folgekosten:

Der kommunale Eigenanteil an den Fördermitteln des Programmes „Perspektive Innenstadt“ beträgt 10 % der Fördersumme. Verwaltungsseitig wurde abgestimmt, dass für den Bereich Wirtschaftsförderung 50.000 € des der Stadt zugewiesenen Förderbudgets in Höhe von 345.000 € abgerufen werden können. Parallel wurden zwei weitere Projekte in den Bereichen Machbarkeitsstudie „Kulturschloss Hann. Münden“ und „Freizeit und Tourismus“ für die Abrufung des verbleibenden Budgets erarbeitet. Der kommunale Eigenanteil für den über das Budget der Wirtschaftsförderung abzuwickelnden Bereich beträgt 5.000 €.

Klimatische Auswirkungen:

Durch die Umsetzung des Vorhabens sind keine positiven oder negativen Auswirkungen auf die klimatische Situation bekannt oder zu erwarten, weshalb eine Umsetzung als klimaneutral bewertet werden kann.