Auszug - Fremdwasserproblematik in der Kanalisation von Hedemünden  

Ortsbürgermeister Hannemann erteilte Bauoberamtsrat Schelper das Wort, der die Fremdwasserproblematik eingehend schilderte.

So sei eine hochgradige Trennung von Schmutzwasser und Regenwasser realisiert. Das Schmutzwasser fließe in die Kläranlage, der Reinigungsprozess laufe ab, anschließend werde das Wasser in den Vorfluter, die Werra, eingeleitet. An das Land sei hierfür eine Abwasserabgabe zu zahlen, welche geringer ausfalle, wenn bestimmte Grenzwerte eingehalten würden. Aufgrund des Fremdwassers liege die Kläranlage Hedemünden an der Auslastungsgrenze und könne die Parameter zur Zeit gerade noch einhalten. Den Anstieg der Jahreswassermenge bezifferte er von ehemals 150.000- 160.000 qm³ auf nunmehr 260.000 - 270.000 qm³. Bei der bereits durchgeführten Nebelung der Kanäle, habe sich eine Vielzahl von Fehlanschlüssen an das Kanalisationsnetz herausgestellt, hieraus ergäbe sich jedoch lediglich eine Wassermenge von ca. 15.000 qm³, so dass diese für den enormen Anstieg der Abwassermenge nicht verantwortlich seien.

Mit temporär in die Kanäle eingesetzten Messgeräten werde nunmehr versucht herauszufinden, aus welchen Bereichen die Wassermengen kommen, da die Kosten, alle Kanäle mit einer Kamera zu befahren, zu hoch wären. Möglich sei, dass Grundwasser in die Schmutzwasserkanalisation dringe. Die Wassermengen erreichten inzwischen solche Dimensionen, dass das einfließende Schmutzwasser kaum noch zu bewältigen sei und sich die Situation nochmals verschlechtere, wenn weiteres Regenwasser hinzukomme.

Ortsbürgermeister Hannemann brachte zum Ausdruck, dass es zu hoffen sei, dass nur ein Kanal beschädigt sei.

Ortsratsmitglied Erdt erkundigte sich, inwieweit den Fehleinleitungen nachgegangen werde, woraufhin Bauoberamtsrat Schelper erläuterte, dass Eigentümer teilweise bereits angeschrieben worden seien, teilweise dies noch erfolgen werde.

Ortsratsmitglied Ströver fragte, ob die Betroffenen mit einem Strafgeld belegt würden, was Bauoberamtsrat Schelper verneinte.

Ortsratsmitglied Weitemeyer gab den Hinweis, dass die Toilettenanlage auf dem Parkplatz an der Autobahn gleichfalls an die Hedemündener Kanalisation angeschlossen worden sei. 

Bürgermeister Burhenne ergänzte die Ausführungen von Bauoberamtrat Schelper, dass, sollten die Bürger auf die Anschreiben der Verwaltung wegen der Fremdeinleitungen nicht reagieren, ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werde.