Auszug - Bewertung der Versickerungsmöglichkeiten von Niederschlags-, Dach- und Oberflächenwasser im Untergrund, durch Herrn Spiegler  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klima gemeinsam mit dem Stadtentwicklungsausschuss
TOP: Ö 8
Gremien: Ausschuss für Umwelt und Klima, Stadtentwicklungsausschuss (Bau- und Verkehrsplanung) Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 16.05.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 15:00 - 19:07 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Rittersaal des Welfenschlosses, Schlossplatz 5, Hann. Münden
Ort: Welfenschloss, Haupteingang, Schlossplatz 5
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Spiegler erklärt, dass es in Hann. Münden grundsätzlich einen Anschlusszwang gäbe. Für die Befreiung vom Anschlusszwang gäbe es einen gewissen Ermessensspielraum. Seit 2008 würde eine Versickerungskarte genutzt, um die Anträge zu bewerten. Diese Karte sei aus vergangenen Gutachten entstanden und würde kontinuierlich weiter gepflegt.

 

Herr Spiegler erklärt, dass der Ortsteil Gimte, auf Grund des hohen Grundwasserspiegels, nur bedingt geeignet sei, um dort Wasser versickern zu lassen. Die Versickerung von Oberflächenwasser sei kein Problem, Versickerungsanlagen in die Tiefe seien nicht möglich. Auf Nachfrage erklärt er, dass das Grundwasser beim letzten Gutachten in ca. zwei Meter Tiefe zu finden gewesen sei. Es sei zwar richtig, dass der Grundwasserspiegel abgesunken sei, dies wären aber maximal ein halber Meter, was für die Beurteilung irrelevant sei.

 

Er stellt einzelne Bereiche der Versickerungskarte vor, die auf Grund von Bodengutachten entstanden sei. Er erklärt, dass Bereiche, die hier als nicht versickerungstauglich dargestellt sind durch Einzelgutachten geprüft werden könnten, ob und welche Versickerungsmöglichkeiten bestünden. Der Betrieb Stadtentwässerung würde Versickerungsmöglichkeiten befürworten und dem Bürger beratend zur Seite stehen. Sofern die Geolage es zulässt, würde die Befreiung vom Anschlusszwang genehmigt.

 

Herr Spiegler stellt verschiedene Versickerungsmöglichkeiten von Niederschlagswasser an Hand der Präsentation vor. Diese glichkeiten hätten eine Effizienz von gering bis hoch. Hier gäbe es nicht die eine Lösung, die Möglichkeiten müssten individuell gesehen werden. Außerdem wären solche Möglichkeiten eine Bereicherung für das Stadt- und Landschaftsbild und das Lokalklima. Allerdingsren diese Maßnahmen arbeitsintensiv und hätten zum Teil erheblichen Platzbedarf.

 

Die Muldenversickerung könne mit geringen Mittel umgesetzt werden. In den Muldenrde das Oberflächenwasserr ca. zwölf Stunden stehen bleiben, bevor sie entweder abfließt oder endltig versickert. Diese Art von Versickerung könnte die Stadt in ihren Projekten umsetzen. Ebenso sei die Entsiegelung von Parkflächen und Schulhöfen eine gut umsetzbare Möglichkeit Niederschlagswasser vor Ort versickern zu lassen.

 

Bei der Starkregenvorsorge sucht man nach Möglichkeiten, das Wasser zeitverzögert abzuleiten oder zwischenzuspeichern. Durch eine Gesetzesänderung sei es möglich, diese Maßnahmen über die Niederschlagsgehren zu finanzieren. Herr Helberg gibt zu bedenken, dass das Wasser aus solchen Ereignissen von anderen Gemeinden auf Grund der Hanglage nach Hann. Münden fließe. Der Stadtwald hätte schon einige kleiner Maßnahmen ergriffen. Er ist der Auffassung, dass hier die Entstehungsorte in die finanzielle Pflicht zu nehmen sind bzw. diese geeignete Maßnahmen treffen müssten.

 

Es wird bemängelt, dass das Regenrückhaltebecken im Ortsteil Gimte sehr technisch aussehe. Hierzu wird erklärt, dass die Größe für das Baugebiet Gimte I und Gimte II ausgelegt sei. Man würde zukünftig besser auf die Gestaltung achten und die Investoren einwirken, dass der optische Aspekt berücksichtigtrde.

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Spiegler, dass die Bewohner vom „Philosophenweg“ nicht aufgefordert werden in getrennten Kanälen zu entwässern. Da die Entwässerung in einen Mischwasserkanal mündet würde dies keinen Sinn machen.