Auszug - Einwohnerfragestunde  

 
 
11. Sitzung des Ortsrates Hedemünden
TOP: Ö 6
Gremium: Ortsrat der Ortschaft Hedemünden Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 09.06.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:25 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Aula der Grundschule Hedemünden, Hann. Münden
Ort:
 
Beschluss

Nachdem Ortsbürgermeister Bethke die Einwohnerfragestunde um 20.43 Uhr eröffnet hatte, wurde zunächst Frau Teichmann auf Nachfrage erläutert, dass der künftige Bahnsteig nicht die Grundstücksgrenzen ihres Hauses tangiere.

 

Frau Rotzsche trug vor, dass sie nicht verstehen könne, warum der Bahnhaltepunkt gerade an dieser Stelle gebaut werden solle; wenn denn der vorhandene Durchlass zwischen den Straßen „Steinstraße“ / „Förster-Busch-Straße“ mit einem solchen Aufwand ausgebaut werde, könne doch sicherlich mit denselben Mitteln bzw. ohne großen Mehraufwand auch an einer anderen Stelle ein Tunnel gebaut werden. Sowohl die „Steinstraße“ sei wegen des vielen Verkehrs – insbesondere wegen der dort ansässigen Ärzte – und der engen Straßenverhältnisse bereits stark belastet und auch das Wohngebiet „Förster-Busch-Straße“ / „Kurt-Schumacher-Straße“ sei durch den Lärm von der Bundesautobahn, dem Schienenverkehr und auch von der Umgehungsstraße wesentlich beeinträchtigt. Nunmehr solle der Bahnhaltepunkt ausgerechnet an die Stelle gebaut werden, wo bereits Wohnbebauung vorhanden sei, obwohl rechts und links genügend Ausweichmöglichkeiten bestünden. Ihr Missverständnis und auch ihre Verärgerung hierüber unterstrich sie mit den Worten, dass auf die Belange der dortigen Anwohner mehr Rücksicht genommen werden müsse.

 

Hierauf entgegneten sowohl Ortsbürgermeister Bethke, Bürgermeister Burhenne und auch Herr Ruppert, dass alle anderen denkbaren Standortvarianten – und über diese diskutiere die Stadt Hann. Münden bzw. der Ortsrat der Ortschaft bereits seit Jahren mit der Deutschen Bahn AG – im Wesentlichen daran gescheitert seien, dass damit solch hohe Kosten, insbesondere im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik, verbunden seien, dass die Deutsche Bahn AG vom Bau eines neuen Haltepunktes in Hedemünden Abstand genommen hätte. Der jetzige Haltepunkt im Bahnhofsbereich würde voraussichtlich über kurz oder lang aufgegeben werden, da dort im Hinblick auf einen behindertengerechten Zugang eine finanzierbare Lösung, insbesondere wegen des Überholgleises, nicht erkennbar sei. Eher werde die Deutsche Bahn AG dann einen Haltepunkt in Gertenbach ausbauen.

Vom jeweiligen Standort unabhängig sei auch die Schaffung eines behindertengerechten Zugangs zum Bahnsteig mittels eines Fahrstuhles undenkbar, da die Unterhaltungskosten und auch die Sicherungspflicht der Anlage im Folgenden auf die Stadt Hann. Münden übertragen worden wäre und diese die Mittel dafür nicht aufbringen könne.

Letztlich hätten gegen jeden angedachten Standort – beispielsweise auch im Bereichs der ehemaligen TÜV-Station – schwerwiegende andere Argumente gesprochen, so dass der jetzt ausgewählte Standort eigentlich nicht mehr zur Diskussion stehe.

 

Auch einige der anderen anwesenden Zuhörer und Zuhörerinnen brachten gleichfalls über diese Planungsabsichten und insbesondere den ausgewählten Standort des Bahnhaltepunktes ihr teilweise deutliches Missfallen zum Ausdruck. So stellte ein Zuhörer auch die Frage, wie mit zu erwartendem Vandalismus auch in Bezug auf eine „illegale Müllentsorgung“ vom Bahnsteig hinab auf privates Gelände umgegangen werden soll.

Auch Herr Kröger vom Ing. Büro Vössing, der von Beginn an mit der Planung des Haltepunktes Hedemünden betraut gewesen sei, führte auf die Frage eingehend aus, dass derartige Beeinträchtigungen hingenommen werden müssten und erläuterte in diesem Zusammenhang nochmals, dass bei dieser Variante die minimalsten Kosten auf dem Gebiet der Leit- und Sicherungstechnik entstünden. Würde der neue Haltepunkt an irgendeiner anderen Stelle im Ort gebaut werden, würden die Aufwendungen für den Bau mindestens um 50 % ansteigen, was die Deutsche Bahn gleichzeitig davon abhalten würde, in einen neuen Haltepunkt zu investieren.

 

Nachdem keine weiteren Meldungen vorlagen, schloss Ortsbürgermeister Bethke die Einwohnerfragestunde um 21.04 Uhr.