Auszug - Berichte des Ortsbürgermeisters und des Bürgermeisters  

 
 
11. Sitzung des Ortsrates Hemeln
TOP: Ö 5
Gremium: Ortsrat der Ortschaft Hemeln Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 09.11.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 20:00 - 22:23 Anlass: Ordentliche Sitzung
 
Beschluss

Ortsbürgermeister Urhahn blickte eingangs seines Berichtes auf die erfolgte Baulückenerhebung in Hemeln zurück

Ortsbürgermeister Urhahn blickte eingangs seines Berichtes auf die erfolgte Baulückenerhebung in Hemeln zurück. Hierbei stellte er heraus, dass von den anfänglich 40 mobilisierbaren Baulücken mittlerweile 2 Grundstücke bebaut seien und weitere 6 Grundstücke Bauwilligen für Kaufvertragsverhandlungen zur Verfügung stünden. Des Weiteren könne voraussichtlich noch ein Grundstück, das sich im Besitz des Landes Niedersachsen befinde, bebaut werden und nach der geplanten Einstellung des Ausbildungsbetriebes der Forst in Hemeln werde dann vermutlich auch das Gelände der heutigen Forstscheune zum Verkauf stehen. Aufgrund dieser Situation habe er am 01.11.2005 Herrn Pflum unterrichtet, dass der Ort Hemeln zurzeit kein Interesse daran habe, als „Pilot“ das neue Baulandentwicklungsmodell der Stadt Hann. Münden in Hemeln umzusetzen.

Nachdem er kurz auf die zurückliegenden Ortsratssitzungen vom 16.02. und 24.03.2005 einging, schilderte er, dass er am 16.06.2005 an einer Sitzung des Umweltausschusses der Stadt Hann. Münden teilgenommen habe, bei der es u. a. um erneuerungsbedürftige Heizungsanlagen innerhalb städtischer Gebäude gegangen sei und ob hier evtl. künftig alternativen Heizformen (Holzhackschnitzel oder Holzpellets) der Vorzug gegeben werden solle. In Betracht gezogen worden sei auch der Einsatz einer Holzhackschnitzelanlage für die Grundschule Hemeln, jedoch habe sich herauskristallisiert, dass, da die Kosten für eine alternative Heizung über den erforderlichen Investitionen für eine konventionelle Heizung lägen, ggf. zunächst nur ein städtisches Gebäude mit einer solchen neuartigen Heizung ausgestattet werden solle und als Pilotprojekt vorrangig das Dorfgemeinschaftshaus Bonaforth in Betracht käme.

 

Hierauf eingehend ergänzte Städtischer Rechtsdirektor Ludwig, dass entsprechend seinen Kenntnissen – nachdem nunmehr eine zweite rechnerische Gegenüberstellung der Kosten einer herkömmlichen Heizanlage mit der einer Holzhackschnitzelanlage positiv zugunsten der alternativen Heizform ausgegangen sei – tatsächlich die Heizanlage im Dorfgemeinschaftshaus Bonaforth mit einer Holzhackschnitzelanlage ausgestattet werden solle.

 

Ortsbürgermeister Urhahn führte weiter fort, dass am 14.10.2005 erneut eine Feldgehölzschau in der Hemelner Feldmark durchgeführt worden sei. Hierbei seien u. a. auch Patenschaften für einige der in der Feldmark befindlichen Bäume vergeben worden. So werde künftig Dietmar Osenbrück die Pflege der Birnenbäume vor seinem Grundstück übernehmen.

Nachdem er schilderte, dass am 28.10.2005 erneut eine Chlorung des Trinkwassers der Ortschaft Glashütte vorgenommen werden musste, erläuterte Herr Töpke ausführlich die Gründe, aus denen heraus dies erforderlich geworden sei. Bedauerlicherweise gebe es hinsichtlich dem aus der „alten Gemeindequelle“ geförderten Trinkwasser immer wieder Probleme, da sich trotz eines eingebauten Filters Rückstände / Schlieren im Wasser bildeten. Eine Entkeimung des Wassers sei nunmehr mittels UV-Bestrahlung vorgenommen worden. Da jedoch die Ergebnisse der letzten Untersuchung noch nicht vorlägen, sei die Wiedereinstellung der Chlorung – die inzwischen vorgenommen wurde – noch nicht öffentlich bekannt gemacht worden. Damit diese Umstände zukünftig vermieden werden können, sei es beabsichtigt, mit einem Hydrologen nochmals nach einer anderen Quelle zu suchen.

 

Im Folgenden schilderte Ortsbürgermeister Urhahn, dass ihn Herr Liebrecht darüber informiert habe, dass eine Dünnschichtsanierung einer ca. 600 m langen Strecke in der „Bramwaldkurve“ in der Zeit vom 15.11. bis 17.11.2005 durchgeführt werden solle. Dies habe eine Vollsperrung der Strecke zwischen Glashütte und Hemeln zur Folge, wobei noch offen sei, ob die Arbeiten tatsächlich durchgeführt werden würden, da sie nur bei einer Außentemperatur von 9 bis 12 Grad ausgeführt werden könnten. Wichtig war es ihm hierbei auch, darauf hinzuweisen, dass im dortigen Bereich möglichst eine Doppelleitplanke angebracht werde, damit bei einem evtl. erneuten Unfall eines Motorradfahrers dieser nicht zwischen Leitplanke und Boden hindurchrutschen könne.

Rückblickend ging Ortsbürgermeister Urhahn kurz auf die Konzerte des Musikexpresses und des Frauenchors als musikalische Höhepunkte des Jahres ein und teilte mit, dass bereits am 20.04.2005 die erste Arbeitssitzung des Vorbereitungsausschusses zur 1175-Jahr-Feier der Ortschaft Hemeln stattgefunden habe. Neben der Aktion „Hemeln putzmunter“, zu der sich ca. 60 Hemelner und Glashütter Bürger und Bürgerinnen eingefunden hätten, seien auch die Hemelner Kirmes, das Aufstellen des Maibaumes, das Fußballturnier auf dem Anger, als auch der diesjährige Volkslauf als volle Erfolge zu bezeichnen gewesen. Die zahlreiche Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger an diesen Veranstaltungen und auch dass von ihnen eingebrachte Engagement sei bemerkenswert und immer wieder erfreulich. 

Bedauerlich sei es hingegen, dass es in diesem Jahr zu Einbrüchen sowohl in den Hemelner Kindergarten als auch in das Feuerwehrhaus gekommen sei und eine Holzbank des Ortsrates am Ortseingang gestohlen worden sei.

Daneben habe insbesondere der Tod von Frank Lotze, dem Vorsitzenden des TSV Jahn Hemeln, und des Gastwirtes Wilhelm Bohle das Jahr 2005 überschattet.

Seinen Bericht abschließend lud er zur Teilnahme an der Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages am Heldenhain und zum Besuch des diesjährigen Weihnachtsmarktes am 27.11. im Dreschschuppen ein.

 

 

Städtischer Rechtsdirektor Ludwig begrüßte zunächst seinerseits die Ortsratsmitglieder sowie die Zuhörer und übergab Ortsbürgermeister Urhahn vier Luftbildaufnahmen von Hemeln, die im Auftrag der Sparkasse Münden aufgenommen worden seien und die er ihm stellvertretend für die Bürger der Ortschaft Hemeln als ein Geschenk von Bürgermeister Burhenne überreichte.

Anschließend brachte er gleichfalls sein persönliches Bedauern über den Tod von Wilhelm Bohle und Frank Lotze, den er u. a. aufgrund etlicher ortsbezogener Gespräche näher kennen gelernt habe, zum Ausdruck.

 

Auf die zuvor auch von Ortsbürgermeister Urhahn gemachten Ausführungen zum Thema Baulandentwicklung in Hemeln eingehend, hob Städtischer Rechtsdirektor Ludwig den Modellcharakter dieser Baulandmobilisierung in Form der Baulückenerhebung hervor. Da diese Vorgehensweise in Hemeln zu einem guten Ergebnis geführt habe, biete man nunmehr auch den anderen Ortschaften der Stadt Hann. Münden an, dort in dieser Weise vorzugehen, um weiteres Bauland zu gewinnen.

Daneben bestünde für alle Ortschaften auch die Möglichkeit der Erschließung von Bauland in Form des in den Ortsräten vorgestellten Baulandentwicklungsmodells, welches die Stadt Hann. Münden ausgearbeitet habe und welches aufgrund des Ratsbeschlusses vom 30.06.2005 nunmehr allein zur weiteren Gewinnung von Neubauland – abgesehen von sich bietenden Möglichkeiten, wenn sich private Investoren finden – zum Tragen komme. Dies setze jedoch eine Rückmeldung an die Verwaltung voraus, wobei, sollten mehrere Ortschaften die Gewinnung von Neubauland in dieser Form wünschen, der Stadtentwicklungsausschuss eine Festsetzung der Prioritäten treffen werde, da die Verwaltung Modellprojekte nur nacheinander werde abarbeiten können.

Städtischer Rechtsdirektor Ludwig unterrichtete die Ortsratsmitglieder bezüglich einer Anfrage von Ortsratsmitglied Baake während der letzten Ortsratssitzung hinsichtlich der Festsetzung der Überschwemmungsgrenzen der Weser darüber, dass dem Ortsbürgermeister zwischenzeitlich erste vorliegende Planungsunterlagen zugeschickt worden seien und dass der Landkreis Göttingen, als nunmehr zuständige Behörde, zwar mit der Neufestsetzung befasst sei, er aber den Eindruck habe, dass die Bearbeitung nicht vordringlich erfolge. Ergänzend verwies er darauf, dass nähere Informationen hierzu auch über das Internet abgerufen werden könnten.

Entsprechend den Einwänden auch aus dem Ortsrat, habe der Baubetriebshof nunmehr am Durchlass „Fährstraße“ das Geländer um einen weiteren Holzzaun verlängert, um Gefährdungen insbesondere spielender Kinder zu vermeiden. Er selbst habe sich diesen Zaun angeschaut und sei weiterhin der Auffassung, dass aufgrund des bestehenden Abstandes zwischen den beiden „Geländerteilen“ dort weiterhin Kinder hindurchgelangen und in den Bachlauf hinabstürzen könnten. Daher befürworte er, dass das dort errichtete Eigenkonstrukt nochmals derart überarbeitet werde, dass die beiden Geländer direkt aneinander anschließen.

 

Diesen Ausführungen schloss sich eine kurze Aussprache der Ortsratsmitglieder an, die Ortsbürgermeister Urhahn so zusammenfasste, dass das vom Baubetriebshof errichtete Geländer bedauerlicherweise aus Kostengründen nunmehr doch nur in Holz und nicht in Metall ausgeführt worden sei.

 

Städtischer Rechtsdirektor Ludwig berichtete im Weiteren, dass der Fachdienst Gebäudewirtschaft die Sanierung einer Stützmauer unterhalb des Sportplatzgebäudes zum Grundstück der Familie Reuter hin veranlasst habe und hierfür 8.000 € aufgewandt worden seien.

Nachdem er die Zuhörer und Zuhörerinnen informierte, dass sich der Landkreis Göttingen dafür entschieden habe, dass die Abholung des Sperrmülls in den Ortschaften auch künftig als Straßensammlung erfolge und im Bereich der Kernstadt Hann. Mündens weiterhin das Kartenabrufsystem Bestand habe, gab er einen Sachstandsbericht zum Thema „Regionalflughafen Kassel/Calden“, in dem er u.a. auch auf die eingelegten Einwendungen der Mündener Bürgerinnen und Bürger, als auch die von der Stadt Hann. Münden selbst eingelegte Einwendung, die mit der Unterstützung des Rechtsanwalts Dr. Lutz Eiding erstellt worden sei, einging.

Daran anschließend nahm er Bezug auf eine Presseberichterstattung des Bundes der Steuerzahler, in der für verschiedene Städte Friedhofsgebühren dargestellt worden seien und Hann. Münden an der Spitze der zu zahlenden Gebührensätze gelegen habe. Die Nachprüfung habe ergeben, dass hierbei offensichtlich „Äpfel mit Birnen“ verglichen worden seien, weshalb sich der Bürgermeister auch noch an den Bund der Steuerzahler wenden wolle. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die seinerzeit in den Ortsräten vorgestellte Regelung über die Einführung von Rasengrabstätten nun in der zum 01.08.2005 in Kraft getretenen neuen Friedhofssatzung enthalten sei.