Auszug - Gewerbecluster A7 - Grundsatzbeschluss zu Regionalem Gewerbeentwicklungskonzept  

Einleitend führt Herr Pflum zunächst aus, dass sich seit der Erstellung der den Ortsratsmitgliedern vorliegenden Verwaltungsvorlage noch Änderungen ergeben hätten.

Er erinnert an die letzte Ortsratssitzung, in der die Änderung des Flächennutzungsplanes vorgestellt wurde und in diesem Zusammenhang auch eine Fläche östlich von Hedemünden, die bisher als Mischbaulandreserve ausgewiesen war, neu als gewerbliche Bauflächenreserve ausgewiesen werde. Diese Änderung sei vom Ortsrat positiv begleitet worden.

Grundsätzlich könne sich die Stadt eine Erschließung von Gewerbegebieten nur leisten, wenn Sie dafür Fördermittel akquirieren könne. Diese Fördermittel werden nach gewissen Punkteschemen bewilligt und um höhere Punktzahlen erreichen zu können, wird seitens des Amtes für regionale Landesentwicklung in Braunschweig ein regional abgestimmtes Konzept zur Gewerbeflächenentwicklung entlang der A7 erstellt.

Damit jedoch die Erschließung eines Gewerbegebietes überhaupt gefördert werden könne, müsse das Gebiet eine gewisse Größe haben und der Ansiedlung nicht nur eines Betriebes dienen. Die im Rahmen der laufenden Flächennutzungsplanänderung geplante gewerbliche Bauflächenreserve östlich Hedemündens reiche dazu nicht aus. Daher habe die Verwaltung im räumlichen Zusammenhang für weitere Potentialflächen eine Vorprüfung durchgeführt.

Herr Pflum erläutert die Lage der Flächen östliche Hedemündens unter Zuhilfenahme einer Beamerpräsentation. Alle Flächen lägen nah an der Autobahnabfahrt und können verkehrstechnisch sehr gut über die Ortsumgehung Hedemündens erreicht werden, so dass der Ort selbst nicht mit Durchgangsverkehren belastet werde.

Jedoch lägen alle Flächen im Landschaftsschutzgebiet „Weserbergland-Kaufunger Wald“. Zwingende Voraussetzung wäre damit noch eine Änderung der Landschaftsschutzgebietsgrenzen.

Hierzu habe es bereits ein Gespräch mit dem Landkreis gegeben. Während dieses Gespräches habe der Landkreis jedoch weitere Flächen vorgeschlagen, die nördlich und westlich an das „Gewerbegebiet Hedemünden²“ angrenzen. Diese Flächen seien zu großen Teilen schon aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen worden und der Landkreis Göttingen favorisiere daher diese Flächen.

Nach Ansicht der Wirtschaftsförderung des Landkreises Göttingen seien beide Flächen gut verwertbar.

Im nächsten Schritt müsse nunmehr seitens des Stadt genau geprüft werden, welcher Erschließungsaufwand sich für beide Bereiche ergebe.

Es gebe daher nunmehr zwei Suchräume – zum Einen östlich von Hedemünden und zum Anderen nördlich und westlich des bestehenden Gewerbegebietes.

Vorgabe bleibe jedoch, dass geeignete Flächen im Januar 2018 zum „Entwicklungscluster A7“ gemeldet werden müssen, wobei seitens des Landkreises signalisiert wurde, dass man sich auch vorstellen könne, beide Suchräume zu melden.

Bürgermeister Wegener ergänzt, dass bisher seitens des Stadt die östliche Variante bevorzugt werde, während der Landkreis die Nord-/Nordwestliche Variante bevorzuge. Der Landrat habe sich alle Argumente angehört und da beide Varianten Vor- als auch Nachteile hätten, könne man es auch den Projektentwicklern überlassen, an welcher Stelle sich das eine oder andere verwirklichen lasse. An dieser Stelle sei es von Vorteil, mit einer gewissen Vielfältigkeit „an den Start“ zu gehen.

Ortsbürgermeister Bethke führt aus, dass vor einigen Jahren, als Aldi neu bauen wollte, schon mehrere Varianten ins Visier genommen worden seien, aber da der Flächenbedarf von Aldi zu groß gewesen sei, konnte vieles nicht umgesetzt werden. Auch der Bereich nördlich der Autobahn sei einmal für eine Kompostierungsanlage im Gespräch gewesen. Dann weist er auf die Sonderfläche für Windenergie hin, die im Flächennutzungsplan westlich des Gewerbegebietes Hedemünden² ausgewiesen sei.

Ortsratsmitglied Koppetsch merkt an, dass es bisher lediglich um Suchräume gehe und keine endgültigen Festlegungen getroffen werden. Mit der Aufnahme in das Projekt „Entwicklungscluster A7“ werde lediglich der „Fuß in die Tür“ gestellt um an Fördermittel zu gelangen. Da erst in den nachfolgenden Bauleitplanungen genauere Details festgelegt werden, bestehe auch für den Ortsrat genügend Zeit und Möglichkeit der Beteiligung. Insofern müsse zum jetzigen Zeitpunkt die Chance wahrgenommen werden, die sich hier in Bezug auf Entwicklung von Gewerbeflächen nicht nur für Hedemünden sondern auch für die Stadt Hann. Münden böte.

Auf Nachfrage von Ortsbürgermeister Bethke erläutert Herr Pflum, dass die Stadt nunmehr beide Gebiete prüfen und Argumente sammeln müsse. Hier sei die Erschließung im Fokus, nicht nur in verkehrlicher Hinsicht sondern auch im Hinblick auf Ver- und Entsorgung. Der Landkreis werde dies dann entsprechend bewerten. Welche Flächen dann gemeldet werden, hänge letzlich von der Bewertung des Landkreises ab. Wichtig sei an dieser Stelle, dass Stadt und Kreis sich einig seien und an einem Strang zögen.

Nachdem Einigkeit besteht, den Beschlussvorschlag der Verwaltungsvorlage abzuändern, beschließt der Ortsrat Hedemünden und empfiehlt dem Rat der Stadt Hann. Münden, in Hedemünden zusätzliche Gewerbeflächen zu entwickeln und diese in das Regionale Gewerbeentwicklungskonzept “Entwicklungscluster A7“ einzubringen. Dazu wird die Verwaltung beauftragt, beim Lk Göttingen den Antrag auf Herausnahme geeigneter Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet “Weserbergland-Kaufunger Wald“ zu beantragen, Planungen zur Erschließung der Flächen zu entwickeln und erforderliche Bauleitplanungen einzuleiten.

Abstimmungsergebnis: