So geht Demokratie: Mündener Schülerinnen und Schüler erlebten Stadtpolitik zum Anfassen

12.06.2023

Nach drei Tagen voller Ideensammlungen, Diskussionen und Konsensfindungen ging am vergangenen Freitag das Planspiel „Pimp your town“, begleitet vom Verein Politik zum Anfassen e.V., zu Ende. Ziel war es, Jugendliche für die Stadtpolitik zu begeistern und ihnen dabei den demokratischen Prozess hin zu einer Entscheidungsfindung ganz praktisch zu verdeutlichen. Gefördert wurde das Projekt über die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen mit Bundesmitteln von „Demokratie leben“.

Der Stadtjugendring hatte gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro die achten Klassen der Mündener Schulen zu einer gemeinsamen Teilnahme aufgerufen, der schließlich rund 150 Schülerinnen und Schüler gefolgt waren. Aufgeteilt in unterschiedliche Ausschüsse, erarbeitete der Nachwuchs eigene Wünsche und Ziele, über die final in großer Runde abgestimmt wurde. Geleitet wurde die abschließende Sitzung von Ratsherr Peter Katzwinkel, der den entsprechenden Vorsitz übernahm. Von ursprünglich über 60 erarbeiteten Anträgen schafften es genau 16 in das abstimmende Gremium, welches dort kontrovers über das Für und Wider jedes Vorschlags diskutierte. Unter anderem wünschten sich die Schülerinnen und Schüler eine Neugestaltung des Stadtparks, mehr Touristenattraktionen, Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden und Plätzen, Insektenhotels in den Parkanlagen, besseres W-Lan an den Schulen, eine intensivere Reinigung der Stadt, erweiterte Sport- und Freizeitangebote, Gratis-Hygieneprodukte an Schulen sowie Aufklärung über Rassismus in den Bildungseinrichtungen. Dabei erhielt längst nicht jeder Antrag eine mehrheitliche Zustimmung. So wurden einzelne Beschlussvorlagen angepasst oder sogar abgelehnt - mitunter aus Kostengründen. Die Liste der verabschiedeten Anträge soll nun zunächst dem Gesellschaftsausschuss der Stadt und später auch dem Stadtrat zur weiteren Beratung vorgelegt werden.

Neben begleitenden Ratsmitgliedern zeigten sich Elke Steden vom Kinder- und Jugendbüro und Martina Görtler vom Stadtjugendring beeindruckt von der Vielzahl an guten Verbesserungsvorschlägen für die Dreiflüssestadt und warben für die Teilnahme am Jugendforum, welches im Geschwister-Scholl-Scholl angeboten wird und dem ein Budget von insgesamt 5.000 Euro für sogenannte Mikro-Projekt zur Verfügung steht.

Bürgermeister Tobias Dannenberg bedankte sich bei den Jugendlichen für ihre engagierte Teilnahme an dem Planspiel, kann sich darüber hinaus einen langfristigen Austausch sehr gut vorstellen und schloss weitere gemeinsame Treffen nicht aus: „Ihr könnt mich jederzeit gerne ansprechen, wenn ihr Ideen, Anregungen oder auch Kritikpunkte habt. Lasst uns in Kontakt bleiben. Eure Meinung ist wichtig, denn Ihr seid die Zukunft unserer Stadt.“