Ehrenbrief der Stadt für Nortrud Riemann, Dieter Pielok und Udo Bethke

08.01.2024

Begleitet durch die Chorgemeinschaft „Flaxtöne“ aus Volkmarshausen, die u.a. Udo Lindenbergs zuversichtliches „Hinterm Horizont“ präsentierten, begrüßte Bürgermeister Tobias Dannenberg gemeinsam mit über 200 Gästen das Jahr 2024 während des diesjährigen Neujahrsempfangs im Rittersaal. Am vergangenen Freitag fand das traditionelle Zusammentreffen ausnahmsweise im Welfenschloss statt. Aufgrund der andauernden Rathaussanierung hatte sich die Verwaltung für einen alternativen Austragungsort entschieden. Im Anschluss wechselte man zum Empfang in das Geschwister-Scholl-Haus, wo mit einem Glas Sekt und dem vom Ratsbrauhaus gespendeten Bier auf das neue Jahr angestoßen wurde.

Bis dahin hatten die Bürgerinnen und Bürger ein abwechslungsreiches Programm erlebt. Neben dem Aufritt der „Flaxtöne“ wurden ihnen neben dem neuen Trailer des Münden-Krimis „Weserblut“ auch ein Ausschnitt aus dem Film des Bürgertreffs mit dem Titel „Mädchen(t)räume“ auf einer Großbildleinwand gezeigt.

In seiner Neujahrsrede ging Tobias Dannenberg auf das ereignisreiche Jahr 2023 ein. Neben dem außenpolitischen Geschehen, allen voran der Krieg in Israel, von dem auch Hann. Mündens Partnerstadt Holon betroffen ist, aber auch das Erdbeben in Syrien und der Türkei, welches 50.000 Todesopfer forderte, kam der Bürgermeister vor allem auf die Entwicklungen auf kommunaler Ebene zu sprechen. Allen voran die derzeitige finanzielle Lage der Stadt: „Unsere schwierige Situation mit einer erheblichen Verschuldung belastet uns seit vielen Jahren. Und auch wenn wir unseren Gesamtschuldenstand in den vergangenen zwei Jahren von ca. 52 Millionen Euro auf rund 39 Millionen Euro senken konnten, so werden die stark gestiegenen Preise im Energie- und Bausektor sowie die starken Zinssteigerungen die Umsetzung von notwendigen Maßnahmen zusätzlich erschweren. Allein der Ausbau des Philosophenwegs wird uns mit einer aktuell veranschlagten Summe von 12 Millionen Euro die nächsten Jahre finanziell die Hände binden und die Verschuldung entsprechend nach oben treiben. Diese Maßnahme führt uns schmerzlich vor Augen, was es bedeutet, wenn nicht gehandelt wird und erforderliche Aufgaben aufgeschoben werden. Am Ende wird es nicht günstiger, sondern führt für alle Seiten zu einer immer größeren Belastung.“

Ärgerlich, so Tobias Dannenberg weiter, sei die zunehmende illegale Müllentsorgung im Stadtgebiet. Demgegenüber habe sich der digitale Mängelmelder der Stadt etabliert: Von den zwischen Januar bis Mitte Dezember 2023 gemeldeten 364 Mängeln konnten 245 abgearbeitet werden. Im Zuge der Digitalisierung habe die neue Münden App entwickelt werden können, die Informationen aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft vereint. Aus touristischer Sicht hätten mehrere digitale Stelen im Innenstadtgebiet für einen verbesserten Informationsfluss gesorgt. Erfreulich seien die Wiedereröffnungen des Turms der St. Blasius Kirche sowie des Hagelturms. Letzteres sei durch das Engagement des Fördervereins Mündener Altstadt realisiert worden, der dafür Sponsorengelder akquirieren konnte. Mit Workshops zur flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung der Innenstadt und dem Grün-Blauen Ring, der die Neugestaltung von Werder, Wallanlagen und Spielplätze verfolgt, wurden die Einwohnerinnen und Einwohner aktiv beteiligt.

Abschließend richtete der Bürgermeister seinen Blick auf die bevorstehenden Monate. So sollen unter anderem das Radwegenetz in der Stadt, unterstützt durch den Radverkehrsbeauftragten Adalbert Leuner, ausgebaut, dass vor dem Abschluss stehende Klimaschutzkonzept umgesetzt und die Digitalisierung von städtischen Dienstleistungen weiter vorangetrieben werden. Vor dem Abschluss stehen neben der Fluchttreppe als zweiter Rettungsweg im Geschwister-Scholl-Haus der nächste Sanierungsabschnitt des historischen Rathauses sowie die Sanierung der Bremer Schlagd. Mit der Gebäudesicherung der Immobilie „Silberfuchs“ in der Langen Straße werde im Frühjahr begonnen. Sie beinhaltet den Rückbau des Komplexes mit Erhalt des Haupthauses. Gelder für die Sicherungsmaßnahme der Hängebrücke am Tanzwerder hatte der Rat der Stadt Hann. Münden im Dezember zurückgestellt. Dadurch werde die Verwaltung in die Lage versetzt auch an dieser Stelle tätig zu werden. Fest im Veranstaltungskalender 2024 verankert ist ein mehrtägiges Stadtfest, das im kommenden Sommer nach 10 Jahren wieder zurückkehren und ein vielfältiges Angebot bereithalten wird.

Ein besonderer Dank ging an die vielen engagierten Helfer, darunter der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, die sich in der Stadt oder anderen Orten im Zuge der aktuellen Hochwasserlagen um den Schutz der Infrastruktur bemühten.

Für die Umgestaltung des Natermann-Spielplatzes stand in diesem Jahr ein Sparschwein bereit. Insgesamt 999 Euro kamen bei der Spendensammlung zusammen.

Verleihung des städtischen Ehrenbriefes für gemeinnütziges Engagement

Nortrud Riemann, Udo Bethke und Dieter Pielok wurden in diesem Jahr für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement mit dem Ehrenbrief der Stadt Hann. Münden ausgezeichnet: „Das Ehrenamt spielt eine entscheidende Rolle in einer lebendigen und funktionierenden Stadtgesellschaft. In Hann. Münden können wir mit Stolz auf das vielseitige Engagement blicken, welches hier gelebt wird. Unsere Ehrenamtlichen engagieren sich freiwillig und unentgeltlich für das Wohl unserer Gemeinschaft, sei es in kulturellen, sozialen, sportlichen oder politischen Bereichen. Ihr Einsatz trägt maßgeblich zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie zur Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt bei. Mit der Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Hann. Münden, möchten wir drei Personen danken, die sich über viele Jahrzehnte hinweg für das Wohl in unserer Stadt verdient gemacht haben“, hielt Tobias Dannenberg fest.

Nortrud Riemann hat sich u.a. als Dorfmoderatorin und im Volksgesundheitsverein über viele Jahre in ihrem Wohnort Hemeln engagiert. Darüber hinaus hat sie als stellvertretende Vorsitzende des Bürgertreffs Hann. Münden und als Präsidiumsmitglied im Spendenparlament Hann. Münden verschiedenste Projekte begleitet. Im Landfrauenverein konnte sie sich für die Interessen und Belange von Frauen in ländlichen Gebieten einsetzen und bei ihrer Tätigkeit im Verein der Freien Altenarbeit Göttingen für die Bedürfnisse ihrer älteren Mitmenschen stark machen und sie bei einem aktiven sowie selbstbestimmten Leben unterstützen.

Udo Bethke ist u.a. seit über 36 Jahren unterunterbrochen als Mitglied im Ortsrat Hedemünden tätig und hat über viele Jahre in seiner Funktion als Ortsbürgermeister von Hedemünden die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten. Während seiner 10-jährigen Ratstätigkeit hat er über fünf Jahre als Vorsitzender durch die Ratssitzungen geführt und als Mitglied im Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verwaltungsausschuss Entscheidungen im Sinne der Stadt mitgetragen. Beim MTV 05 Hedemünden hat er sich 42 Jahre lang mit Herzblut eingebracht, unzählige Veranstaltungen wie die Sportlerbälle sowie verschiedenste Ausflüge organisiert und damit den Breitensport vielen Menschen in Hedemünden und Umgebung nahegebracht. Nicht zuletzt wurde Udo Bethke deshalb zum Ehrenvorsitzenden des MTV Hedemünden ernannt.

Dieter Pielok wird mit Ende der aktuellen Wahlperiode in 2026 über 50 Jahre Mitglied im Stadtrat gewesen sein. Dass er seit fast fünf Jahrzehnten ununterbrochen Teil des Rates ist, spricht für das Vertrauen, das die Bürgerinnen und Bürger in ihn haben. Über fünf Jahre hat er das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt bekleidet. Darüber hinaus ist er seit 1976 im Ortsrat Wiershausen tätig, davon über 15 Jahre als Ortsbürgermeister. Auch in seinen Funktionen als Kreistagsabgeordneter im Landkreis Göttingen sowie als Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Wiershausen, hat er wichtige Entscheidungen mitgetragen. Sein Wirken erstreckt sich ebenfalls über die verschiedensten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Über Jahrzehnte hinweg hat er sich uneigennützig und ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen wie der Freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein, in Sport- und Gesangsvereinen eingebracht und somit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit, Gesundheit und Gemeinschaft geleistet.